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1. Leitfaden für den geographischen Unterricht - S. 97

1869 - Hildburghausen : Gadow
97 In der Westhälfte wohnen Kaukasier, die meist muhame- danisch sind, in der Osthälfte wohnen heidnische Mongolen, die zum Theil (wie die Chinesen und Japanesen) auf einer höhern Stufe der Bildung stehen. —- Asien ist die Wiege des Menschengeschlechts. Lage und Grenzen. Asien liegt auf der Nordhälfte der östlichen Halbkugel in drei Zonen. Im Westen grenzt Asien ans Mittelmeer, schwarze Meer und das europäische Rußland; im Norden ans nördliche Eismeer; im Osten an den großen Ocean; im Süden ans indische Meer. Eismeer und großer Ocean hängen durch die Behringsstraße zu- sammen. An Afrika grenzt Asien durch die 15 Meilen breite Landenge von Suez, über die eine Eisenbahn und durch welche ein Kanal geht, so daß die Verbindung des Mittelmeeres mit dem rothen Meere in doppelter Weise hergestellt und der Weg von Europa nach Ostindien be- deutend gekürzt ist. Gebirge. Das Himalay a-Gebir ge, zwischen Ti- bet und Hindostan, das höchste Gebirge der Erde mit den über 27,000' hohen Bergen Kinchinjinga und Dhawalagiri und dem 29,000' hohen Everest; das Altaigebirge zwi-, schen Sibirien und der Mongolei; der Taurus und der Libanon in Kleinasien; der Sinai zwischen den zwei nördlichen Busen des rothen Meeres. An der Grenze gegen Rußland Ararat und Kaukasus. — Vorgebirge: Ostkap, Cap Romania, Cap Comorin. Meerestheile. Im nördlichen Eismeere der obische Meerbusen; im großen Ozean das japanesische und chinesi- sche Meer; im indischen Ozean der Meerbusen von Ben- galen, das arabische Meer; der persische Meerbusen und der arabische Meerbusen oder das rothe Meer. Seeen: Der Kaspisee, der Aralsee, der Baikalsee, das todte Meer. Der erste, zweite und vierte dieser Seeen hat keinen Abfluß. Das todte Meer, ohne Fische und Schifffahrt mit öden Felsenküsten, liegt 1300' tiefer als das Mittelmeer und ist also die tiefste Einsenkung der Erde. Flüsse: Ob, Jenisei und Lena in Sibirien, Amur Peter, öeitfaten.- 7

2. Leitfaden für den geographischen Unterricht - S. 99

1869 - Hildburghausen : Gadow
-x 99 Irkutsk am Baikalsee und Kiachta, Handel nach China. Iakuts, an der Lena, Pelzhandel. Ocholsk, Ueberfahrt nach Kamtschatka, wo Peter-Pauls- Hafen. ^ 2) Das chinesische Reich. Das chinesische Reich, von den Chinesen himmlisches Reich, auch Reich der Mitte genannt, von einem Kaiser beherrscht, der sich Sohn des Himmels nennt, besteht aus mehreren Ländern, hat 250,000 Izm. und 400 Millionen Einw., ist also sehr stark bevölkert. Das eigentliche China, im N. durch die große Mauer von der Mongolei ge- schieden, hat an den beiden großen Strömen wohlange- baute, gut bewässerte und stark bevölkerte Ebenen; es ist ' das Land des Ackerbaus und die Heimath der Seide und des Thees. — Die Mongolei mit der Wüste Gobi oder Schamo ist ein von nomadisirenden Mongolen bewohntes Steppenland. — .Die Mandschurei ist meist mit Wal- dungen bedeckt, hat aber auch Getreidebau, theils Nomaden, theils in festen Wohnplätzen wohnende Einwohner. — Ti- bet ist ein Gebirgsland. — Korea ist gebirgig. — Das Klima ist im Süden mild, nach Norden zu rauher. Produkte. Thiere: Hausthiere, Fasanen, Fische (Goldfische), Seidenzucht; in der Mongolei zahlreiche Heer- den von Kameelen, Pferden, Rindern, Schafen, auch wilde Pferde und Pelzthiere; in Tibet Büffel mit Seidenschwän- zen, Ziegen mit seidenartigem Haar, Schafe mit feiner Wolle, Moschusthiere. Raubthiere überall. Pflanzen: Getreide, viel Reis, Baumwolle, Bambus, Thee, Zucker, Indigo, Rhabarber, Wein, Tabak, Obst. Mineralien: Gold, Silber, Eisen, Zinn rc., viel Salz. Die Chinesen sind Heiden, gehören zum mongolischen Stamme, treiben Ackerbau, Seidenzucht und Handel, sind kunstfertig, verfertigen Papier, Seidenwaaren, Nanking, Porzellan; hielten sich früher ganz abgeschlossen von andern Völkern, erst in neuerer Zeit sind den Europäern mehrere 7*

3. Leitfaden für den geographischen Unterricht - S. 86

1869 - Hildburghausen : Gadow
86 einigen Ebenen. Norwegen ist völlig gebirgig. Das Kiölengebirg ist ein wildes, rauhes Gebirge, mit Eis- feldern und Gletschern, die Schneelinie hat sich bereits bis zu 5000' gesenkt. Die höchsten Berge erreichen fast eine Höhe von 8000'. — Die steil abfallende Küste Norwegens ist durch das Meer arg zerrissen, zahlreiche Busen und Buchten, hier Fiords genannt, dringen ins Land ein. Die schwedische Küste ist flacher. An derselben viele kleine felsige Inseln, Scheeren genannt. Das Nordeap auf der Insel Mageroe. Gewässer. Die Müsse (Elfen) sind reißend, nicht schiffbar, die größten: Göta und Glommen. Viele Seeen, die bedeutendsten: Wener-, Wetter- und Mälar-See. Klima. Das Klima ist im Süden gemäßigt, im Norden sehr kalt. Man hat lange, strenge Winter, kurze, aber warme Sommer. In Lappland, dem nördlichsten Theile Schwedens, dauert der längste Tag 1—2 Monate, eben so lang die längste Nacht. (Nordlicht.) Norwegen ist kälter als Schweden. Im Süden wächst noch Getreide und etwas Obst, in der Nordhälfte hört Alles auf. In Lapp- land wachsen blos noch Beeren und verkrüppelte Strüucher. Produkte. Thiere: Hausthiere, Rennthiere, Bären, Wölfe, Wildpret, Lemminge, Vielfraße, Fische (Häringe). Pflanzen. Getreide und etwas Obst im Süden, Hülsenfrüchte, isländisches Moos, Beeren, Wiesen, Waldun- gen mit Fichten, Tannen und Birken. Mineralien. Viel Silber und Eisen; Kupfer, Stein- kohlen rc. Einwohner. ö'/s-Mill. Die Bewohner bekennen sich zur evangelischen Kirche, sind den Deutschen verwandt, unter den Gebildeten ist die deutsche Sprache sehr verbrei- tet ; treiben Handel, Schifffahrt, Bergbau, weniger Industrie. Die Lappen nähren sich von ihren Rennthierheerden oder von der Fischerei. — Eisenbahn von Stockholm nach Go- thenburg. Berühmte Männer: Die Könige Gustav Adolf, der den Evangelischen im 30jährigen Kriege zu Hülfe eilte und bei Lützen

4. Leitfaden für den geographischen Unterricht - S. 89

1869 - Hildburghausen : Gadow
89 finden sich weite Flächen, zum Theil mit gefrornen Süm- pfen bedeckt, sie werden nur von Jägern und Fischern um der Robben, Wallrosse, Eisbären und Fische willen besucht; weiter südlich kommen Steppen, mit einigem Gesträuch und Rennthiermoos bedeckt (die Tundra's), von Nomaden (Sa- mojeden) bewohnt,, die Pelzthiere jagen; die Tundra's gehen in die Zone der Wälder über vom weißen Meere bis zum Ural, die aus Tannen und Lärchen bestehen und Pelzthiere enthalten. Dann beginnen, in Mittelrußland, südlich der oberen Wolga Ackerbau und Viehzucht; hier bedeutender Getreidebau. An der untern Wolga und am Don finden sich große Salz-, Sand-, Stein- und feuchte Grasebenen (Steppen); an der Küste des, schwarzen Meeres gedeihen Mais und Reben, in den Thälern des Kaukasus Südfrüchte, Baumwolle, Zuckerrohr, Reis. Produkte. Thiere: Rindvieh, Büffel, Pferde in großen Heerden, auch wilde, zahme und wilde Esel, Ka- meele, Schafe, Rennthiere Elennthiere und allerlei Jägd- und Pelzthiere; zahmes und wildes Geflügel (Gänse); Fische (Caviarbereitung), Krebse, Austern, Bienenzucht und Seidenbau. Pflanzen. Viel Getreide, Gartengewächse (Melonen), Flachs, Hanf, im Norden Beeren, Obst im Süden (Kir- schenwälder), Wein und Südfrüchte im äußersten Süden. Große Waldungen in Polen, Litthauen, der Wolchonski- wald im Norden. Mineralien. Gold und Platina im Ural, Silber, Kupfer, Eisen, Diamanten u. a. Edelsteine, Naphta, Schwe- fel, Steinkohlen, Torf, Vitriol, Salpeter, Salz. Einwohner. 50—60 Mill. Die Mehrzahl bekennt sich zur griechisch-katholischen Kirche, die Polen sind römisch- katholisch, die Ostseeprovinzen evangelisch. Der russische Kaiser beherrscht die verschiedensten Volksstämme: Russen, Kosaken, Polen, Finnen, Deutsche in den Ostseeprovinzen, Schweden, Kalmücken, Tartaren, Kirgisen, Baschkiren, Tun- gusen, Samojeden, Lappen, Juden, Zigeuner, Griechen, Türken und Perser. Die Russen stehen auf einer tieferen Bildungsstufe als die übrigen Europäer. Die russischen Bauern sind dem Trünke stark ergeben, träg undunwissend.

5. Leitfaden für den geographischen Unterricht - S. 98

1869 - Hildburghausen : Gadow
H8 in der Mandschurei, gelber und blauer Fluß in China, der Maikaung undjrrawaddy in Hinterindien, der Ganges und Indus in Vorderindien, Euphrat und Tigris in der asiat. Türkei, Jordan in Palästina, Amu in der Tartarei. Halbinseln: Kamtschatka, Korea, Hinterindien mit Malakka, Vorderindien, Arabien. Inseln: S. beim Besonderen. B) Besonderes. 1) Sibirien. An der Südgrenze befinden sich goldreiche Gebirge (der Altai), nach Norden ist Sibirien eine große Ebene. Im Süden ist es noch anbaufähig, weiter nördlich mit großen Waldungen bedeckt, noch weiter nördlich bis zum Eismeere erstreckt sich die mit nur spärlichem Pstanzenwuchse, Seeen und Morästen bedeckte Tundra. Der Boden und die Flüsse sind über die Hälfte des Jahres gefroren, das Klima ein rauhes. Sibirien ist größer als Europa und nur von 2'/2 bis 3 Mill. Menschen bewohnt. Es gehört zu Rußland, welches seine Verbrecher hierher verweist. Die Einwohner sind Russen, Tartaren, Kirgisen, Baschkiren, Samojeden rc., sind theils Christen, theils Muhamedaner, theils Heiden. Produkte. Thiere: Pelzwild (Zobel), Rennthiere, Kameele, Hausthiere, Hunde in Kamtschatka, Fische; im Eismeere Eisbären, Seehunde, Wallfische, Wallrosse. Pflanzenwuchs spärlich, im hohen Norden nur Ge- strüpp und Moos. Mineralien. Viel Gold^und Platina, Silber, Eisen, Salz, Graphit. Städte- Tobolsk am Ob, 25,000 Einwohner, Hauptniederlage der Pelzwaaren.

6. Leitfaden für den geographischen Unterricht - S. 88

1869 - Hildburghausen : Gadow
88 D. W-Luropa. 15) Kaisertum Rußland mit Polen. Größe. 72,000 □ W., nach Anderen 90,000 s^M. Grenzen: Nördliches Eismeer mit dem weißen Meere gegen Norden; Schweden, die Ostsee, Preußen, Galizien, die Moldau gegen Westen; das schwarze Meer und Per- sien gegen Süden; Asien und der Kaspisee gegen Osten. Eintheiluna: Die Ostseeprovinzen (Curland, Liv- land, Esthland, Jngermanland), Finnland, Groß-Rußland (das Stammland des russischen Reichs), Klein-Rußland mit der Ukraine, Süd-Rußland, Kaukasien, Astrachan, Kasan, West-Rußland (Lithauen) und Polen. Bodengestalt. An der asiatischen Grenze erhebt sich das Uralgebirg bis zu 50000 zwischen dem schwarzen Meer und Kaspisee der Kaukasus mit dem über 17,000 hohen Elbrus, die Schneelinie beginnt hier bei 9000'; weiter.südlich der Ararat, über 16,000' hoch, von 12,000' an mit ewigem Eis und Schnee. Das Waldaigebirge oder der Wolchonski-Wald, nur etwa 1000' hoch. Sonst ist Rußland eine große Tiefebene. Gewässer. Seeen: Der 6000 ^Meilen große Binnensee, das kaspische Meer; der Ladogasee, Onegasee, Peipussee, die finnischenseeen. Finn- land ist das wasserreichste Land Europa's. Flüsse: Ural (vom Uralgebirge ins Kaspimeer), Wolga (der größte Fluß Europa's) vom Waldaigebirge in den Kaspisee, Don und Dniepr ebendaher ins schwarze Meer, D nie st er von den Karpathen ins schwarze Meer, Weichsel, Memel, Düna und Rena zur Ostsee, Dwina und Petschora zum nördlichen Eismeer. Klima und Bodenoberfläche. Der Norden hat eisige Kälte, ist deshalb öde und spärlrh bewohnt, Mit- telrußland hat mäßiges Klima mit strengen Wintern, Süd- rußland ist mild. Die Hauptmacht Rußlands beruht auf den Ostseeprovinzen und dem Süden. In hohen Nordosten /

7. Leitfaden für den geographischen Unterricht - S. 90

1869 - Hildburghausen : Gadow
90 ^ Der russische Handel ist nicht unbeträchtlich; es gibt Fabriken in Wolle, Baumwolle, Seide, Flachs und Hanf, Seife, Lichtern, Branntwein, Metallwaaren, Tabak, Zucker, Glas, Holzwaaren. Eisenbahnen führen von Petersburg nach Warschau und von da nach Deutschland; von Petersburg nach Mos- kau; von Moskau nach Nischnei—nowgorod. Berühmte Männer: Peter d. Große, der Begründer von Rußlands Größe und Macht 1700; Catharinaii. 1782—1796, die Rußland bedeutend vergrößerte; Alexander I., gegen den Napoleon 1812 nichts auszurichten vermochte; der Seefahrer Kru- fen st er n. Bon dem durch Rußland unterjochten Polen merke den letzten Bertheidiger polnischer Unabhängigkeit und Selbst- ständigkeit, den edlen Kosziusko; auch Sobiesky, den Kö- nig von Polen, den Netter Wiens von den belagernden Türken 1663. Städte: 'St. Petersburg a. d. Newa, 600,000 Einw., darunter viele Deutsche. Hauptst. u. Residenz des Kaisers, prächtig gebaut, meh- rere kaiserliche Paläste, die Jsaakskirche u. a.. die Statue Peters des Großen, der 1703 den Grund zur Stadt legte; Univ., Stern- warte, Fabriken, erste Handelsstadt des russischen Reiches für den auswärtigen Handel. Moskau, 400,000 Einw., vormalige Hauptstadt, Mittelpunkt des Laudhandels; 1600 Thürme mit meist vergoldeten Kuppeln; der kaiserliche Palast Kreml; eine Masse Paläste, da Moskau der Hauptsitz des russischen Adels ist; Universität; viele Fabriken. Brand 1812. Nischnei-Nowgorod an der Wolga, 30,000 Einw., der. 6 Wochen dauernde Messe. Tula, 50,000 Einw., bedeutende Fabrikstadt in Eisen und Stahl, hauptsächlich in Gewehren. Archangel am weißen Meere, 10,000 Einw-, Handelsstadt. Kasan, 60,000 Einw., an der Wolga, Univ., Handel, große Pulverfabr. Saratow (Saratoff) an der Wolga, 70,000 Einw., blühender Handel, viel Salz, Gewerbe. In der Nähe deutsche Dörfer. Astrachan am Kaspisee, 50,000 Einw., Handel, Fischerei, Seehundssang. Tiflis in Kaukasien, 60,000 Einw., warme Schwefelquellen. Asow (Asoff) am Einflüsse des Don in das asow'sche Meer, sonst reiche Handelsstadt, jetzt kleines, armes Städtchen.

8. Leitfaden für den geographischen Unterricht - S. 91

1869 - Hildburghausen : Gadow
91 Odessa am schwarzen Meere, 140,000 Einw., neue Handels- stadt, in der Nähe deutsche Kolonien. Auf der Halbinsel Krimm die Festung Sebastopol. Kiew (Kieff) am Dniepr, 70,000 Einw., Hauptstadt in der Ukraine, berühmter Wallfahrtsort. Smolensk am Dniepr, 15,000 Einw., 25 Kirchen, Fabriken. Schlacht 1812. Wilna, 60,000 Einw., Hauptstadt von Litthauen, Handel, Universität. Riga, 100,000 Einw., am Ausfluß der Düna, viele Deutsche, Handel mit Getreide, Lein, Flachs, Hanf, Holz, Hauptstadt von Livland. Dorpat, 15,000 Einw., livländische Universität. Mitau, 30,000 Einw., Hauptstadt von Kurland. Reval, Festung am finnischen Meerbusen, 30,000 Einwohner, Hauptstadt von Esthland. Kronstadt, 40,000 Einw., starke Festung in der Nähe Peters- burgs. Helsingfors, Hauptstadt von.finnland mit der Festung Sweaborg, 20,000 Einw., Universität, Handel. . Warschau a. d. Weichsel, 160,000 Einw. Polens alte Haupt- stadt, schön gebaut, viele Paläste, Fabriken. Inseln: Nowaia-Semlia im nördlichen Eismeer, äußerst kalt, die Schneelinie erreicht hier fast die Ebene, nur von Jägern auf Wall- rosse und Seehunde, und Fischern besucht. Kleine Inseln in der Ostsee. Auswärtige Besitzungen: Ganz Sibirien, ein Theil der Tartarei. Hoch im Norden des nördlichen Eismeeres liegt die Inselgruppe Spitzbergen, in Eis und Schnee säst ganz erstarrt, der Boden bringt nur einige Moose und Kräuter hervor, die Nahrung des einzigen sich dort aufhaltenden vierfüßigen Thieres, des Rennthiers. An der Küste viele Vögel; viel Treibholz. Der längste Tag dauert hier vier

9. Kurzgefaßtes Lehrbuch der Erdkunde - S. 89

1872 - Leipzig : Merseburger
89 herrschend nördl. Richtung und entspringen auf dem Nordrande Hinterhoch- asiens. Ihr oberer Lauf gehört dem Hochlande an, der mittlere zieht sich durch Urwälder, der untere ist fast das ganze Jahr hindurch mit Eis bedeckt. Es sind: 1. Der Ob. Er nimmt links den Jrtysch auf, der aus demdsai- sansee kommt und durch Jschim und Tobol verstärkt wird, und fließt in den obischen Meerbusen. 2. Der Jeuisei; er entspringt in der Mongolei und bildet an der Mündung den jeniseischen Busen. Seine Hauptwassermasse empfängt er durch die Angara oder obere Tunguska aus dem Baikalsee, dem größten Gebirgssee der Erde. 3. Die Lena; sie entspringt in der Nähe des Baikalsees. 4. Jndigirka und 5. Kolyma, zwei kleinere Flüsse, die auf dem ostsibirischen Höhenzuge ihren Ursprung nehmen. Die Ströme des Gebietes des großen Oceans fließen vor- herrschend nach O. 1. Der Amur entsteht durch die Vereinigung von Kerlon und Schilka in der No.-Ecke Hinterhochasiens. Beide entspringen auf dem mongolischen Grenzgebirge. Er ist weithin schiffbar, doch ist auch seine Mündung die Hälfte des Jahres zugefroren. 2. Der H o a n g h o oder gelbeflnß entspringt im unwirthbaren Innern des Hochlandes, durchbricht iu vielen Wasserfällen das chinefi- sche Alpenland, bildet einen Bogen nach N. mit einem doppelten Knie und wendet sich gegen O. durch das chinesische Tiefland in das gelbe Meer. Er ist sehr reißend und macht jährlich große Überschwemmungen. b. Der Jantsekiang oder blaue Fluß, nach dem Nil der längste der alten Welt, entspringt 90 M. westl. von der Quelle des vorigen, durchbricht gleichfalls in Wasserfällen das chinesische Alpenland, aber in einem Bogen nach S., und durchfließt dann das chinesische Tiesland ruhiger als sein Zwillingsstrom. Auch er setzt oft große Strecken der Niederung unter Wasser und verwandelt stellenweise den Fruchtboden in Sumpf- oder Wiesenland. Die Delta beider Flüsse stehen durch Stromarme in Verbindung. Vom Jantsekiang geht der Kaiserkanal prn Hoangho und dann zum Peiho, der Wasserstraße nach Peking. Dieser großartige Kanal, wohl 200 M. lang, ist die besuchteste Hau- delsstraße des Landes, besonders auch, weil Sandbänke und Klippen längs der Meeresküste die Seeschifffahrt hier nicht wenig gefährlich machen. Die Flüsse des Gebietes des indischen Oceans haben zum großen Theile südl. Richtung. 1—4. Die vier nach S. fließenden Ströme Hinterindiens a. der Mekong oder Eambodja kommt aus Tibet und mündet ins südchine- sische Meer. b. Der Menam ergießt sich in den Busen von Siam. c. Der Salwen (Talnahn) und d. der Jrawaddi fließen in den Golf von Martaban. Alle bilden vielarmige Delta; die beiden letzten stehen im Unterlaufe mit einander in Verbindung. 5. Der Brahmaputra entspringt an der Nordseite des Himalaja begleitet dieselbe, durchbricht den Südrand von Hochasien, wendet sich dann gegen Sw., hieraus gegen S. und mündet in das Delta des Ganges.' 6- Der Ganges, der heilige Strom der Jndier, entspringt an der Südseite des Himalaja, der Brahmaputraquelle gegenüber, hat anfangs felsige Ufer, reißenden Lauf, wird aber in der Ebene schiffbar und nimmt

10. Kurzgefaßtes Lehrbuch der Erdkunde - S. 107

1872 - Leipzig : Merseburger
107 Weberei, Waffenschmieden u. s. w. Weit weniger zahlreich, aber das herrschende Volk sind die (sunnitischen) Türken. Dahin gehören die Usbeken, die früheren Eroberer, die nomadisirenden Turkmanen oder Truchmenen, zwischen dem kaspischen und Aralsee, die sich, wie ihre Vorfahren, durch Tapferkeit und kriegerischen Sinn auszeichnen, und die Kirgisen. Diese leben in Horden, die kleine, mittlere und große, als Nomaden, aber auch als Räuber. Die aus dem südl. Rußland kommenden Handelszüge müssen ihnen einen Tribut zahlen und sich ihren Schutz erkaufen. Ihr Reichthum besteht in Herden von trefflichen Pferden, Schafen und Kameelen. Fremde finden in ihren Dörfern (Filz- zelten) gute Aufnahme. Ihr Lieblingsgetränk bereiten sie aus Pfeidemilch. Die einzelnen Stämme des Landes stehen unter Khanen, von denen schon manche die Oberhoheit Rußlands, das sich auch am Aralsee immer weiter auszubreiten strebt, anerkennen mußten. Die mächtigsten und unabhängigsten Khanate sind: 1. Buchara, das Land dcs mächtigsten oder Großkhans, ist in neuerer Zeit durch die immer weiter vorwärts dringenden Russen gedemiithigt. Die Hauptstadt Buchara (150,000 E), rechts vom mittleren Amn, ist der Mittelpunkt dcs Handels zwischen Indien und Europa. Das alte, einst weltberühmte Samarkand, früher zu- gleich Sitz der muhamedauischen Gelehrsamkeit, ist jetzt unbedeutend. Balkh, links vom obern Amu, war einst die Hauptstadt des alten Bactriens und treibt noch leb-- haften Handel. 2. Kuuduz im Ouellgebiete des Amu. 3. Khokaud, mit der gleichn. Hauptstadt am oberen Sir?, hat ein bedeutendes Gebiet an Rußland abtreten müssen. 4. Chiwa, c>m untern Amu, mit der Haupt- und Handelsstadt Chiwa (Haupt- sklavenmarkt) erkennt, wie die mittlere und kleine Horde der Kirgisen, die russische Oberhoheit an. Y. Das rumche Mtn. Es ist jetzt größer als das chinesische Rüch und umfaßt ungefähr 280,000 □ M. mit nur etwa 10 Mill. E. (1:36) von sehr zahlreichen rohen Volksstämmen. Seine Südgrenze geht vom So.-Ende des schwarzen Meeres über den Ararat zum Sw. des kaspischen Sees, von hier schwankend bis zum Nordrande von Hinterhochasien, der von da ab die Hauptgreuze bildet. Der südl. Theil ist fast durchweg gebirgig, alles Uebrige aber eben. 1. Die Statthalterschaft Kaukasien umfaßt 8000 dm. mit 4| Mill. E. (1:500), wovon der nördlichste Theil jenseits der beiden Flüsse Kuban und Terek geographisch zu Europa gehört; es ist durch den Kaukasus fast ganz gebirgig. Das Klima ist in den Thälern sehr milde, rauh in den Gebirgen. Das Land ist im S. des Kaukasus reich an Produkten, die aber nicht gehörig benutzt werden, besonders die Metalle Die wichtigsten sind Naphta, Baumwolle, Südfrüchte, viel Wild und wilde Bienen. Die Bewohner find sehr mannigfaltiger Abkunft; die von Asien nach Europa hinübergewanderten Völker haben dort meist Kolonien zurück- gelassen. Sie sind theils Kaukasier, theils Mongolen, z. B. Tscher- kessen oder Circassier, Lesghier, Georgier, Tataren, Perser, Armenier, Parsen, Russen und Deutsche, mit mehr als 100 Sprachen. Die meisten Stämme sind Muhamedaner, andere armenische
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